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Noch nicht das Ende
Markus Drescher über die Insolvenz der MV Werften
Die MV Werften mit den drei Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund sind das Rückgrat der maritimen Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern - und diese ist der industrielle Kern des Nordostens. Dementsprechend ist der Gang in die Insolvenz, auf den Eigentümer Genting Hong Kong die Werften am Montag geschickt hat, nicht nur ein schwerer für die Beschäftigten und die Standorte, sondern er betrifft das ganze Land. Der Schock, dass die großen Anstrengungen, die von der Coronakrise schwer getroffenen Werften über Wasser zu halten, vorerst gescheitert sind, sitzt erst einmal tief.
Doch schwere Zeiten sind die Schiffsbauer im Nordosten gewohnt. Die Zeit seit der Wende lässt sich für sie überwiegend als Dauerkrise beschreiben. Und wieder ist noch nicht alles verloren, bedeutet eine Insolvenz doch nicht automatisch das endgültige Aus. In jedem Fall muss es nun aber für alle Beteiligten heißen, dass die Anstrengungen zum Erhalt so vieler Arbeitsplätze wie möglich noch einmal verstärkt werden. Dass Investoren gefunden werden, dass das Know-how im Land gehalten wird, dass zukunftsfähigere Geschäftsmodelle als der Kreuzfahrtschiffbau umgesetzt werden. Die maritime Wirtschaft im Nordosten kann eine Zukunft haben. Sie muss nun konsequent gestaltet werden.
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