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Gute Chancen
Die EVP schickt Roberta Metsola ins Rennen um den Parlamentsvorsitz
Roberta Metsola könnte die jüngste Präsidentin des EU-Parlaments aller Zeiten werden. Am kommenden Dienstag, ihrem 43. Geburtstag, wird die EU-Volksvertretung über den neuen Vorsitz abstimmen. Die Politikerin von der konservativen EVP-Fraktion gilt unter den vier Kandidatinnen als Favoritin. Zurzeit ist die vierfache Mutter geschäftsführende Präsidentin des EU-Parlaments. Als Präsident David Sassoli in der Nacht zum vergangenen Dienstag starb, übernahm sie als erste Vizepräsidentin bis zur Wahl. Dass diese kommende Woche stattfinden soll, stand schon vor Sassolis Tod fest. Seine Amtszeit lief diesen Monat nach zweieinhalb Jahren aus.
Zwar gefällt mehreren Fraktionen Metsolas ablehnende Haltung zu Abtreibungen nicht. Aber das wird ihr voraussichtlich kaum im Weg stehen. Mehrmals stimmte sie als Europaabgeordnete gegen einen erleichterten Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen. Dabei ging es um symbolische Entschließungen, über die Gesetze dazu entscheiden die Mitgliedsländer. Und Metsolas Heimatland Malta ist das Letzte in der EU, in dem Schwangerschaftsabbrüche ganz verboten sind.
In Brüssel lebt Metsola schon lange. Nach ihrer Promotion in Jura studierte sie am Europakolleg, einer prestigeträchtigen Universität, deren Absolventen oft in den EU-Institutionen landen. Anschließend arbeitete sie in der Vertretung Maltas bei der EU. 2013 übernahm Metsola den Sitz im Parlament von einem Parteikollegen, der zurück nach Malta ging. Einen Namen im EU-Parlament machte sie sich unter anderem mit den Themen Pressefreiheit und Einwanderung. Beim Thema Migration betont die Malteserin, man solle »fair« mit denen sein, die schutzbedürftig sind und »bestimmt« mit denen, die es nicht sind. So wie andere Konservative und Sozialdemokraten fordert sie einen verstärkten Schutz der EU-Außengrenzen. Dafür befürwortete sie einen Ausbau der EU-Grenzschutzagentur Frontex.
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