Wiederentdeckte Polizeiarbeit

Daniel Lücking zur Telegram-Taskforce des Bundeskriminalamtes

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Zur Verfolgung von Straftaten im Messengerdienst Telegram hat das Bundeskriminalamt (BKA) eine eigene Taskforce eingerichtet. Nachdem das BKA Telegram zunächst »mit Anfragen fluten« wollte, geht die Behörde nun dazu über, endlich ihre eigentliche Arbeit zu tun. Mit der Taskforce seien »Tatverdächtige zu identifizieren und strafrechtlich zu verfolgen«, haben sich die Wiesbadener Beamt*innen nun besonnen.

Zu oft scheute der Bund in den vergangenen Jahren, sich verantwortlich zu erklären. Im Fall des Breitscheidplatz-Attentäters Anis Amri schaute das BKA dem Verantwortungs-Pingpong zweier Landespolizeien nahezu tatenlos zu. Das kostete Menschenleben. Rechtlich durfte die Behörde damals den Fall an sich ziehen, war dazu aber nicht zwingend verpflichtet.

Nicht erst die Corona-Proteste hätten Anlass sein müssen, digitale Ermittlungsarbeit konsequent zu gestalten. Schon die Nordkreuz- und Uniter-Gruppen der letzten Jahre zeigten den Bedarf der Beweissicherung auf, die all zu oft durch journalistische Recherchen, aber nicht durch Ermittler selbst stattgefunden hat. Dass das Innenministerium zunächst mit Drohungen agierte, Telegram von Plattformen löschen zu wollen, statt Ermittlungen durchzuführen, grenzt an Strafvereitelung.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal