Giffeys entlarvende Worte

Warum die Pandemie mit Arbeitsquarantäne nicht bekämpft wird

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Manchmal muss man nur auf die Wörter schauen, die Politiker*innen verwenden, um zu erkennen, wie abwegig ihre Vorschläge sind. So brachte Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey gegenüber »Bild am Sonntag« wegen der steigenden Infektionszahlen eine »Arbeitsquarantäne« ins Spiel. Will heißen: In Teilen der kritischen Infrastruktur jenseits etwa des Pflege- und Gesundheitswesens sollen Corona-Infizierte, die keine Symptome haben, weiter arbeiten.

Eins vorweg: Die SPD-Politikerin hatte nicht die Beschäftigten im Blick, die bereits im Homeoffice sind. Sie sprach explizit von Feuerwehrkräften und Beschäftigten im Wasserwerk. Es geht also nicht um die Frage, wer nun bestimmt, wer symptomfrei ist, und was man unter symptomfrei besteht. Es geht um eine komplette Umkehr der Pandemie-Strategie im Arbeitsbereich.

Spaß und Verantwortung

Olga Hohmann versteht nicht, was Arbeit ist und versucht, es täglich herauszufinden. In ihrem ortlosen Office sitzend, erkundet sie ihre Biografie und amüsiert sich über die eigenen Neurosen. dasnd.de/hohmann

Dabei ist nicht um sonst Homeoffice überall dort Pflicht, wo es sich einrichten lässt. Denn es geht nicht allein darum, dass Menschen nicht krank zur Arbeit gehen sollen, sondern dass Kontakte vermieden und so die Ansteckungsraten reduziert werden sollen. Wenn Giffey Infizierte arbeiten lassen will, nimmt sie steigende Infektionsraten wissentlich in Kauf. Die Verantwortung für die Folgen sollte sie dann auch tragen.

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