Die Einigkeit der Ampel

Daniel Lücking zum wahrscheinlichen Ende des Mali-Einsatzes

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 2 Min.

So viel Einigkeit bei den an sich ungleichen Partner*innen in der Ampelkoalition wünschte sich manch Wähler*in auch bei anderen Themen. Der Militäreinsatz in Mali macht es der Ampel leicht, keine Kontroversen aufkommen zu lassen. Gerade erst wächst ein wenig Gras über das Debakel des Afghanistan-Abzuges. Doch die Ministerien schicken sich an, die erst im vergangenen Jahr in Afghanistan begangenen Fehler beim Abzug aus Mali zu wiederholen.

Gefragt, mit wie vielen Ortskräften die Bundesregierung in Mali rechne, wirken die Zahlen besorgniserregend gering. So gibt das Außenministerium 16 und das Verteidigungsministerium 57 Ortskräfte an, die im Rahmen der Mali-Mission eingesetzt sind. Dass nur aktuelle Zahlen genannt werden, zeigt, dass Gefahren für ehemalige Beschäftigte ebenso kategorisch ausgeblendet werden wie Gefahren für zahllose Dienstleister und Profiteure des Militärs. Wenn im zehnten Einsatzjahr gerade einmal fünf Dutzend Menschen mit dem Militäreinsatz in Verbindung gebracht werden, dann ist die Linie klar erkennbar: Die Aufnahme von gefährdeten Ortskräften ist auch im Fall Mali nicht erwünscht. Dass Islamisten in Mali weniger gefährlich sind als Taliban in Afghanistan, wäre Wunschdenken.

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken von Socken mit Haltung und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -