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Nicht ganz konsequent

Simon Poelchau über den weitgehenden Ausschluss Russlands aus Swift

  • Simon Poelchau
  • Lesedauer: 1 Min.

Wer das Geld hat, hat die Macht, heißt es ja. Beziehungsweise ist man recht machtlos, wenn man nichts mit seinem Geld anfangen kann. Also werden der weitestgehende Rauswurf Russlands aus dem Zahlungssystem Swift und die weiteren Sanktionen, die der Westen nun auf den Weg bringt, nicht wirkungslos sein. Die Frage ist, ob es genug sein wird, Putin aufzuhalten.

Das Problem an dem Ausschluss ist, dass er nicht wirklich konsequent ist. Insbesondere in Deutschland hat man sich lange vor dieser Maßnahme gescheut aus Angst, sich damit ins eigene Fleisch zu schneiden. Schließlich ist man hierzulande vom russischen Gas abhängig, hat Atom- und Kohleausstieg in der Annahme beschlossen, dass diese geopolitisch so schwierige Energiequelle weiter sprudeln wird. Folglich heißt es nun – auch zur Beschwichtigung im eigenen Land –, dass die Gasrechnungen an Moskau trotz Swift-Rausschmiss weiter gezahlt werden könnten.

Insofern sind die weiteren Sanktionen gegen Russland vermutlich sogar bedeutender: die Maßnahmen gegen die russische Zentralbank und das Einfrieren der Vermögen russischer Unternehmen und Oligarchen. Vor allem wegen Letzterem wird sich jetzt so mancher Putin-Freund Gedanken machen, ob er nicht auf das falsche Pferd gesetzt hat.

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