- Kommentare
- Baupolitik
Reaktionärer Wohnungsmarkt
Martin Höfig über den Rückgang von Sozialwohnungen
Von einem »Aufbruch in der Bau-, Wohnungs- und Stadtentwicklungspolitik« war im Koalitionsvertrag der rot-grün-gelben Bundesregierung großspurig die Rede, doch die Bundesregierung kommt ihrem Versprechen schlicht nicht nach. Und das, obwohl der überstrapazierte und überteuerte Wohnungsmarkt seit Jahren jede Idee von hierzulande ja eigentlich verbriefter Freizügigkeit ad absurdum führt. Stattdessen werden 100 Milliarden Euro in die Rüstungsindustrie geblasen, um mit dem haarsträubenden Argument der »Zeitenwende« diese kapitalistische Scheinfreiheit nun auch noch zu militarisieren.
Interessant ist auch, dass es in der alten Bundesrepublik noch fast vier Millionen Sozialwohnungen gab; Ende 2020 waren es im vereinigten Deutschland nur noch rund eine Million. Diese Entwicklung spiegelt untrüglich die zunehmende Verschärfung der sozialen Ungleichheit wider, seit das realsozialistische Korrektiv in sich zusammenfiel. Und seitdem die Regierungen – ob sozial- oder christdemokratisch geführt – zwar von Ausgleich faseln, doch längst aufgegeben haben zu versuchen, etwas davon umzusetzen.
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.