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Kabinett der Diversität?
Ian King über die neue britische Regierung von Premier Liz Truss
Kwasi Kwarteng als Finanzminister ghanaischer Herkunft, Suella Braverman neue Innenministerin mit indischen Eltern, James Cleverly mit afrikanischen Wurzeln als Außenminister, Therese Coffey als Stellvertretende Premier- und Gesundheitsministerin sowie Liz Truss als Premierministerin: auf den ersten Blick ist die neue britische Regierung ein Schlag ins Gesicht der alten weißen Männer, die bei den Konservativen traditionell den Ton angeben. Doch bei genauer Analyse ist alles bei weitem nicht so sensationell.
Vorgänger Boris Johnson machte den Fehler, sich mit gleichgesinnten Ja-Sager*innen zu umgeben, wahrscheinlich gerät Truss in eine ähnliche Falle. Für ihren mit immerhin 43 Prozent unterlegenen Gegenkandidaten Rishi Sunak fand sie kein Amt, seine wichtigsten Anhänger wurden ebenfalls missachtet. Truss will »liefern« – und kümmert sich wenig darum, wer dabei aus der Tory-Fraktion unter die Räder gerät. Letzten Endes hat die Nichtbeachtung der Tory-Skeptiker Johnson das Amt gekostet. Außerdem kommt es weniger auf die Herkunft als auf die Richtung an – und Steuerermäßigungen für Reiche deuten eher auf ein rechtes Ziel.
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