- Kommentare
- Wirtschaftskrieg
USA gegen Kuba: Verleumder und Heuchler
Peter Steiniger zur Attacke der USA auf Kubas medizinische Missionen
Die US-Regierung intensiviert angesichts der dortigen Krise ihren Wirtschaftskrieg gegen das sozialistische Kuba. Besonders ins Visier hat Washington neben dem internationalen Tourismus die Programme zur Entsendung von Ärzten und medizinischem Personal genommen, die zu Tausenden in Dutzenden Ländern tätig sind. US-Außenminister Marco Rubio hat nun angekündigt, Regierungsbeamte afrikanischer Staaten, aus Grenada sowie Kuba selbst samt ihrer Familienangehörigen wegen »Komplizenschaft« bei der Durchführung dieser medizinischen Missionen mit Visarestriktionen zu belegen. Im Juni hatte das State Department bereits Funktionäre aus Ländern in Zentralamerika auf denselben Index gesetzt.
Begründet werden die Sanktionen mit der infamen Behauptung, bei diesen Fachkräften würde es sich um »Zwangsarbeiter« handeln, an denen sich die »Sklavenhalter des Regimes« in Havanna eine goldene Nase verdienten, während das kubanische Volk der notwendigen medizinischen Versorgung beraubt werde. Rubio ruft die Regierungen auf, vertragsbrüchig zu werden und die kubanischen Ärzte direkt zu bezahlen, also abzuwerben.
Es ist kein Geheimnis, dass diese Mediziner, die mit hoher Ethik oft dort wirken, wo ärztliche Hilfe nicht lukrativ ist oder fehlt, für Kuba wichtige Devisen einbringen. Die braucht es, um Lebensmittel, Medikamente und Energieträger zu importieren. Die Arbeit im Ausland ist attraktiv, was Lücken bei der Versorgung auf der Insel reißt, ein Dilemma. Von den USA, wo Millionen keine Krankenversicherung haben und Gesundheit eine Ware ist, braucht Kuba ganz sicher keine Wegweisungen.
Wir stehen zum Verkauf. Aber nur an unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört denen, die sie lesen und schreiben. Sie sichern mit ihrem Beitrag, dass unser Journalismus für alle zugänglich bleibt – ganz ohne Medienkonzern, Milliardär oder Paywall.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen in den Fokus rücken
→ marginalisierten Stimmen eine Plattform geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und weiterentwickeln
Mit »Freiwillig zahlen« oder einem Genossenschaftsanteil machen Sie den Unterschied. Sie helfen, diese Zeitung am Leben zu halten. Damit nd.bleibt.