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Das FDP-Deutschlandticket
Martin Höfig zum ÖPNV-Beschluss der Bund-Länder-Konferenz
Nach dem sinnfreien Trostpflaster des dreimonatigen 9-Euro-Tickets im Sommer, das ohne adäquate Vorbereitung der entsprechenden Infrastruktur letztlich zu fast unzumutbarem Chaos vor allem in und an den Zügen führte, haben sich Bund und Länder jetzt auf ein 49-Euro-Monatsticket ab kommendem Jahr geeinigt. Unter Federführung des Bundesverkehrsministers von der FDP haben die deutschen Zahlenreiter nach zähem Ringen herausgefunden, wie es sich nun finanzieren lässt.
Dass sie es »Deutschlandticket« nennen, passt perfekt zu diesem konservativ erstarrten und von Sozialneid durchsetzten Land – denn einerseits sind die 49 Euro zu teuer, um die vielen einkommensarmen ÖPNV-Nutzer*innen spürbar zu entlasten, und andererseits werden sie keine*n Autofahrer*in in Richtung einer klimafreundlicheren Verkehrswende locken. Während in anderen Ländern – zum Beispiel in Estland, Spanien oder Malta – der ÖPNV seit Jahren kostenlos oder zumindest sozial ist, ohne dass es Probleme mit der Finanzierung gibt, spuckt die hiesige Regierung nur primitivste lautmalerische Töne und belässt das viele Geld bei der besitzenden Klasse.
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