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Europa als ein Kap Asiens

Ramon Schack über das Selbstbewusstsein der Asean-Staaten

  • Ramon Schack
  • Lesedauer: 1 Min.

Man kann es nicht anders umschreiben: Brüssel ist gescheitert. Der Europäischen Union ist es nicht gelungen, den Verband südostasiatischer Nationen (Asean) zu einer gemeinsamen Verurteilung von Moskaus Intervention in der Ukraine zu bewegen. Auch der Versuch, aus der UN-Resolution 2758 bezüglich der Ein-China-Politik der Vereinten Nationen einen Gummi-Paragrafen zu machen, lief ins Leere.

Dabei handelt es sich um eine persönliche NiederIage von Ursula von der Leyen und Josep Borrell. Der EU-Chefdiplomat, ohne Zweifel ein Mann von gestern, der »Europa als Garten« betrachtet, den Rest der Welt als »Dschungel«, könnte sich hier der Begrenztheit der Macht der EU bewusst werden. Das Zeitalter, in dem Europa Asien Befehle erteilen konnte, ist lange vorbei. In den geopolitischen Instituten von Hanoi, Vientiane und Phnom Penh wird die EU kaum noch als eigenständiger weltpolitischer Akteur wahrgenommen, sondern als verlängerter Arm der Interessen Washingtons. Dort zitiert man dieser Tage häufig den französischen Philosophen Paul Valéry, der schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts die Feststellung traf, dass Europa nur ein Kap Asiens sei.

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