- Kommentare
- Nato
Null Bock auf Puma
Daniel Lücking über die Nato-Speerspitze und Problemgerät
Skandale bei der Bundeswehr ziehen sich regelmäßig und verlässlich über Monate und Jahre hin. Umso verdächtiger ist es, wenn jetzt beim Schützenpanzer Puma erst großer Alarm gemacht wird und die Lösung dann quasi umgehend bereit steht. Alle Puma-Panzer, die eigentlich bei der prestigeträchtigen Nato-Speerspitze eingesetzt werden sollten, meldete die Truppe vor Weihnachten defekt. Peinlich nur, dass sich die Masse der Fehler als Lappalien herausstellte und nun auch überprüft werden soll, ob die verantwortlichen Soldat*innen überhaupt den Hersteller angerufen und mit der Fehlerbeseitigung beauftragt haben.
Dass die Truppe umgehend den etablierten Schützenpanzer Marder in den Nato-Einsatz melden kann, ist das Ergebnis der Zweigleisigkeit im Verteidigungsministerium. Selbstverständlich klappert man stets mit neuester Technik, wo man sich politisch verkaufen will. In einen möglicherweise echten Krieg, wie er jetzt vor der Haustür steht, will aber wohl niemand mit Material ziehen, das noch fehleranfällig ist und einen hohen zivilen Wartungsaufwand hat. Der eigentliche Skandal steckt nicht im Puma, sondern in solchen Taschenspielertricks der Generäle.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.