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US-Drohungen gegen Venezuela: Maduro ist gewappnet
Martin Ling über Trumps erratische Eskalation gegen Venezuela
Das militärische Drohszenario der USA ist eine Steilvorlage für Venezuelas Präsident Nicolás Maduro, die Reihen zu schließen: »Wir verteidigen unsere Meere, unseren Himmel und unser Land, wir befreien, bewachen und patrouillieren sie. Kein Imperium wird jemals den heiligen Boden Venezuelas betreten.« Diese Worte dürften in Venezuela und in ganz Lateinamerika weit über Maduros Gefolgschaft auf große Zustimmung stoßen, denn die schmerzhaften Erinnerungen an US-Interventionen sind dort allgegenwärtig.
US-Präsident Donald Trump erhöht mit der Entsendung von drei Kriegsschiffen in die Nähe der venezolanischen Küste den politischen Druck auf Maduro, nachdem die US-Regierung erst Anfang August das Kopfgeld für seine Ergreifung ein weiteres Mal auf nun 50 Millionen US-Dollar erhöht hatte. Alles mit dem unbelegten Vorwurf, Maduro sei der Kopf hinter dem venezolanischen Drogenkartell »Los Soles«.
Trump behauptet, den »Krieg gegen die Drogen« zu Ende bringen zu wollen, den 1971 Präsident Richard Nixon ausgerufen hatte. Ein Krieg, der ohne die Waffen aus den USA und die kaufkräftige Nachfrage der US-Konsument*innen gegenstandslos wäre. Wichtiger als der »Krieg gegen die Drogen« sind Trump auch in Venezuela allemal Deals: Parallel zum verschärften Kurs gegen Maduro wurde dem Konzern Chevron eine Sonderlizenz erteilt, trotz der Sanktionen wieder Erdöl in Venezuela fördern zu dürfen. Militärischer Druck und wirtschaftliches Entgegenkommen: Die Venezuela-Politik von Trump ist so sprunghaft und erratisch wie auf anderen Politikfeldern. Mit offenem Ausgang.
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