Grün Wohnen an der AVUS-Nordkurve

Mit dem »Stadteingang West« entsteht zwischen Messe und Grunewald ein neues Stadtquartier

  • Yannic Walther
  • Lesedauer: 2 Min.

Es ist nicht einfach, sich vorzustellen, was hier einmal entstehen kann. Zwischen dem Messegelände, dem ICC sowie den S-Bahnhöfen Westkreuz und Grunewald liegen heute teils der Asphalt der Stadtautobahn und zum anderen schwer zugängliche Brachflächen. Doch in den kommenden Jahren soll das Autobahndreieck Funkturm umgebaut werden. Durch den Umbau wird Platz frei, beispielsweise am ehemaligen Güterbahnhof Grunewald. Stadteingang West wurde dieses Gebiet genannt, auf dem in weiterer Zukunft ein gemischtes Quartier zum Wohnen und Arbeiten entstehen soll.

»Für viele ist der Blick auf den Funkturm von der AVUS mit einem Gefühl des Ankommens verbunden. An dieser Stelle kommen wir durch den Grunewald in die Stadt und in den Berliner Westen«, erklärte Senatsbaudirektorin Petra Kahlfeldt (parteilos, für SPD) Ende vergangenen Jahres die Namensfindung, als sie in einem Videoclip das Verfahren vorstellte, in dem Ideen für das 45 Hektar große Gebiet entwickelt werden.

So wurden acht Planungsteams ausgewählt, die zunächst in einem wettbewerblichen Dialog Ideen entwickeln. In einer zweiten Phase entwickeln vier Planungsteams ihre Ideen weiter. Abschließend wird eine Rangfolge entwickelt, die Teams geben abschließende Angebote. Am Ende entscheidet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, welches Team einen Masterplan erstellt. In Zwischenschritten erhalten die Planungsteams dabei auch Hinweise der Berliner.

Über erste Ideen der einzelnen Teams konnten sich Interessierte am Montagabend in den Räumen der ehemaligen AVUS-Tribüne informieren und den Stadtplanern Anregungen mit auf den Weg geben. Vielversprechende Ankündigungen von der »fließenden Stadt« bis hin zur »tolerant city« finden sich als Überschriften der ersten Planungsentwürfe. Alle Planer betonen, noch ganz am Anfang zu stehen. Die Möglichkeiten sind groß: Hier kann nicht nur ein einzelnes ökologisches Gebäude, sondern gleich ein ganzes Quartier umgesetzt werden, inklusive zukunftsorientierter Mobilitätslösungen. So fragten Interessierte die Planer auch immer wieder nach durchgängigen Rad- und Fußverkehrsverbindungen.

Beim Thema Bauen stach zunächst der Entwurf des Büros »gmp Architekten« hervor, der einzelne Inseln, die weiterhin zwischen den Fahrbahnen der Autobahn liegen werden, nicht bebauen will und sich vor allem auf die Flächen des ehemaligen Güterbahnhofs und des Reitschulgeländes fokussiert. »Wir wollen es wie in der Ägäis machen. Auf die Hauptinseln siedelt man, weil es dort sinnvoll ist, etwas einzubauen und die kleinen Inseln werden der Natur überlassen«, erklärte der Architekt von »gmp«.

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