- Kommentare
- Anschlag in Jacksonville
Ron DeSantis: Kulturkämpfer auf Abwegen
Der rechte Republikaner Ron DeSantis wurde auf einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des Anschlags von Jacksonville ausgebuht – sein Auftritt war se
Floridas Gouverneur Ron DeSantis ist am Sonntag auf einer Gedenkveranstaltung für die Opfer des rassistischen Anschlags von Jacksonville ausgebuht worden – die Menschen vor Ort verstehen sehr wohl, dass seine permanente Hetze das gesellschaftliche Klima vergiftet. DeSantis konnte sich kaum um den Termin drücken – und doch hätte er wissen müssen, dass die afroamerikanische Gemeinschaft vor Ort sich von seinem Auftritt verhöhnt fühlen würde.
DeSantis setzte sich unter anderem dafür ein, revanchistische Geschichtsschreibung über die Sklaverei zum Unterrichtsstoff an Schulen zu machen. Selbst in den Südstaaten heißt dies nur der äußerste rechte Rand gut. Die USA sind in Wahrheit aber weder ein rechtes noch ein linkes, sondern ein größtenteils depolitisiertes Land – gesellschaftliche Vereinzelung und maximale Distanz zur Parteipolitik sind die Norm. Wahlen werden nach Bauchgefühl und wirtschaftlicher Lage entschieden. Hardliner wie DeSantis vergessen dies schnell. Der Hass und das ungezügelte Ressentiment der US-Rechten kann ihr auch zum Verhängnis werden – ein Aspekt der Hoffnung in einem traurigen und düsteren Moment für das Land.
Wir sind käuflich. Aber nur für unsere Leser*innen.
Die »nd.Genossenschaft« gehört ihren Leser:innen und Autor:innen. Sie sind es, die durch ihren Beitrag unseren Journalismus für alle zugänglich machen: Hinter uns steht kein Medienkonzern, kein großer Anzeigenkunde und auch kein Milliardär.
Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ übersehene Themen aufgreifen
→ marginalisierten Stimmen Raum geben
→ Falschinformationen etwas entgegensetzen
→ linke Debatten voranbringen
Mit »Freiwillig zahlen« machen Sie mit. Sie tragen dazu bei, dass diese Zeitung eine Zukunft hat. Damit nd.bleibt.