Drohende Rodung in Hannover: Eine Chance für die Bewegung

Louisa Theresa Braun meint, die Leinemasch in Hannover könnte ein neuer symbolischer Ort werden, der die Klimabewegung zusammenschweißt

  • Louisa Theresa Braun
  • Lesedauer: 2 Min.
Großdemo für die Leinemasch im Oktober: Wenn sich ähnlich viele Menschen auch den Räumfahrzeugen in den Weg stellen, kann nicht mehr viel schiefgehen.
Großdemo für die Leinemasch im Oktober: Wenn sich ähnlich viele Menschen auch den Räumfahrzeugen in den Weg stellen, kann nicht mehr viel schiefgehen.

Noch ist ungewiss, ob das Hochwasser der Leine in Hannover Fluch oder Segen für die Klimabewegung ist. Fürs Erste dürfte es den Zugang zum Landschaftsschutzgebiet Leinemasch für Rodungsgerätschaften erschweren. Dass Regen und Matsch Aktivist*innen dagegen nicht aufhalten, hat Lützerath zur Genüge bewiesen. Langfristig sitzen Polizei und staatlich beauftragte Räumungsteams jedoch immer am längeren Hebel – auch das ist aus »Danni«, »Heibo« und »Lützi« bekannt.

Ganz egal wie das Wetter wird, sicher ist, dass es einen Kampf gibt um die 13 Hektar Wald. Auch der Ausgang ist vorhersehbar: Niedersachsens Landesregierung bekommt ihren Straßenausbau, egal wie viele Menschen sich in den Weg stellen oder in den Bäumen sitzen. Entscheidend ist, was davor passiert und dass die Verteidiger*innen der Leinemasch diese nicht widerstandslos übergeben.

Denn der Erfolg eines Protestes kann auf unterschiedliche Art gemessen werden. Nicht aufs Gewinnen kommt es an – das kann keine Bewegung gegen den Staat –, sondern darauf, wie sie sich verhält und wahrgenommen wird. Wie viele Menschen kommen? Gehen sie achtsam miteinander um, bleiben sie friedlich? Wenn es gelingt, sich stark und geeint zu zeigen und gleichzeitig viele vom berechtigten Anliegen des Protests zu überzeugen, so wie im Dannenröder Forst oder in Lützerath geschehen, dann hat die Bewegung gewonnen, egal was von der Leinemasch bleibt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal