Berliner Bäderbetriebe: Kleine Schwimmhalle Wuhlheide saniert

Berliner Bäderbetriebe investierten rund 2,4 Millionen Euro in den Umbau

Klein, aber fein: Das Schwimmbecken in der Kleinen Schwimhalle Wuhlheide
Klein, aber fein: Das Schwimmbecken in der Kleinen Schwimhalle Wuhlheide

Die nächste, wesentlich größere Schwimmhalle befindet sich nur ein paar hundert Meter entfernt im Freizeit- und Erholungszentrum (FEZ), das am 3. Oktober 1979 als Pionierpalast eröffnet wurde. Jugendbrigadier Reiner Bolduan übergab damals den symbolischen Schlüssel an Pionierin Cora Zosel. Volksbildungsministerin Margot Honecker verlieh dem Komplex den Namen des von den Nazis ermordeten KPD-Vorsitzenden Ernst Thälmann. Ihr Mann, SED-Generalsekretär Erich Honecker, war auch dort und mit ihm andere Vertreter der Staats- und Parteiführung. Das FEZ mit Museum, Bühne, Raumfahrtzentrum und auch einer Schwimmhalle mit zwei Becken und acht wettkampftauglichen 50-Meter-Bahnen bietet Platz für 2000 Jungen und Mädchen.

Dennoch wurde die zehn Minuten Fußweg entfernte Kleine Schwimmhalle Wuhlheide »in den letzten Jahren vor allem von Familien mit kleinen Kindern sowie von Seniorinnen und Senioren sehr vermisst«, sagt Treptow-Köpenicks Bezirksbürgermeister Oliver Igel (SPD). »Das Bad bietet mit seinen vor allem auf diese Gästegruppen ausgerichteten Schwimmbecken ein Angebot, das es in dieser Form in Berlin nur einmal gibt.« Deshalb ist Igel froh, dass die Sanierung nun endlich abgeschlossen ist.

Rund 2,4 Millionen Euro steckten die Berliner Bäderbetriebe (BBB) in die Baumaßnahme, die sich deutlich schwieriger gestaltete als angenommen, da Umkleide und Sanitärtrakt komplett entkernt wurden. Dabei seien große Mengen Schadstoffe in der Bausubstanz entdeckt worden, die erst beseitigt und entsorgt werden mussten, ehe die Arbeiter neue Fliesen verlegen sowie Waschbecken und Toiletten installieren konnten, erklären die Bäderbetriebe. Lieferschwierigkeiten infolge der Corona-Pandemie führten den Angaben zufolge ebenfalls zu Verzögerungen.

Nun ist alles fertig und die Kleine Schwimmhalle Wuhlheide öffnete am Sonntag von 10 bis 17 Uhr erstmals wieder – zur Feier des Tages mit einem Familienfest. Im Zuge der Sanierung wurde das Foyer neu gestaltet und die Lüftungsanlage erneuert. Das Schwimmer- und das Nichtschwimmerbecken, die beide je 12,50 Meter messen, blieben unverändert. Aber das Dach erhielt eine Wärmedämmung. BBB-Vorstand Marie Rupprecht beschreibt den positiven Effekt: »Nach der Sanierung ist das Bad nicht nur heller, freundlicher und moderner. Sein Betrieb wird künftig auch weniger Energie benötigen als bisher.« Der Verbrauch werde sich um jährlich knapp 68 500 Kilowattstunden reduzieren. Das spart rund 1,7 Tonnen CO2 ein.

Gebaut wurde die Kleine Schwimmhalle 1964 mit einem 25-Meter-Becken. Von außen sieht der zwischen Sportplätzen gelegene unscheinbare Komplex, in dessen Flügel die Schwimmhalle untergebracht ist, gar nicht so aus, wie man sich heute ein Bad vorstellt. 1990 musste die Kleine Schwimmhalle wegen Baufälligkeit geschlossen werden. Sie wurde vier Jahre lang für fünf Millionen D-Mark repariert und technisch nachgerüstet. Seit 1996 gehört die Kleine Schwimmhalle Wuhlheide zu den insgesamt mehr als 60 über das gesamte Stadtgebiet verteilten Hallen- und Freibädern der Berliner Bäderbetriebe.

Kleine Schwimmhalle Wuhlheide, An der Wuhlheide 161, 12459 Berlin-Oberschöneweide, Mo.–Mi. und Fr. 9–16.30 Uhr, Do. 14–21 Uhr, Sa. und So. 10–17 Uhr

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