US-Vorwahlen: Trump in Iowa mit absoluter Mehrheit

Der ehemalige Präsident der USA gewinnt die erste Vorwahl komfortabel vor Floridas Gouverneur Ron DeSantis

  • Julian Hitschler
  • Lesedauer: 3 Min.
Wahlsieger Trump in Iowa
Wahlsieger Trump in Iowa

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump hat mit einem klaren Sieg bei der ersten Präsidentschaftsvorwahl der Republikaner seinen Favoritenstatus für die Präsidentschaftskandidatur seiner Partei untermauert. Mit 51 Prozent der Stimmen ließ Trump seine Herausforderer weit hinter sich. Der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, kam mit 21 Prozent auf Platz zwei.

Es sei an der Zeit »für unser Land zusammenzukommen«, sagte der 77-jährige Trump nach seinem Sieg vor Anhänger*innen in Des Moines, der Hauptstadt von Iowa. Anschließend kündigte er an, bei einem Sieg bei der Präsidentschaftswahl im November die Grenze zu Mexiko zu schließen und mehr Öl zu fördern. Die »Invasion« von »Millionen von Menschen«, die aus Gefängnissen und »Anstalten« geflohen seien, müsse gestoppt werden. Nur so könnten »Terroristen« aus dem Land ferngehalten werden.

Trump kündigte im Fall eines Wahlsiegs im November auch strengere Wahlgesetze und eine Abschaffung der Briefwahl an. Der Ex-Präsident hatte vielfach wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten gegen den Wahlausgang von 2020 geklagt und in keinem Fall Recht bekommen. Bezüglich seiner Außenpolitik erklärte Trump, er strebe »Frieden durch Stärke« an. Unter seiner Führung hätte es Russland niemals gewagt, die Ukraine zu überfallen. Auch den Angriff auf Israel vom 7.Oktober vergangenen Jahres hätte es nie gegeben. Die Situation in der Ukraine sei »schrecklich«. »Ich kenne Putin sehr gut, ich kenne Selenskyj sehr gut, wir werden das sehr schnell lösen«, so Trump. Zu Details eines möglichen Friedensplans schwieg er sich wie üblich aus. Auch China werde mit ihm im Weißen Haus »nicht wagen, zu tun, was sie tun wollen«, so Trump, offenbar in Anspielung auf den Taiwan-Konflikt.

Trump führt die Vorwahlumfragen bei den Republikanern schon seit über einem Jahr an – trotz seiner vielen juristischen Probleme. In Iowa ging es vor allem auch um die Frage, wer sich bei den Vorwahlen als aussichtsreichster Herausforderer von Trump parteiintern etablieren kann. DeSantis schob sich hier erfolgreich an seiner stärksten Konkurrentin, der früheren UN-Botschafterin Nikki Haley, vorbei, die 19 Prozent der Stimmen erhielt.

Das Ergebnis gilt als wichtiger Erfolg für DeSantis. Der erzkonservative Gouverneur, der gegen Migrant*innen, trans Personen und andere Minderheiten Stimmung macht, dankte seinen Anhängern für ihre Unterstützung, während »die ganze Welt gegen uns war« und die Medien bereits »vor einigen Monaten den Nachruf auf uns geschrieben haben«. Haley, einzige Frau im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner, gab sich trotz ihres dritten Platzes noch nicht geschlagen und kündigte für die nächsten Vorwahlen ein besseres Abschneiden an. Die Ex-Diplomatin vertritt vor allem den Trump kritisch gegenüberstehenden Flügel der Republikaner.

Der Unternehmer und Politikneuling Vivek Ramaswamy kam nur auf rund sieben Prozent und kündigte seinen Rückzug aus dem Rennen um die Kandidatur an. Trump habe nun seine »volle Unterstützung« im Rennen um das Weiße Haus. Die Vorwahl der Demokraten in Iowa erfolgt zum ersten Mal elektronisch und endet im März. Bei eisigen Temperaturen lag die Wahlbeteiligung bei den Republikanern deutlich niedriger als 2016. Damals war Trump in Iowa noch als Zweitplatzierter hinter dem konservativen Senator Ted Cruz aus Texas gelandet. Mit Agenturen

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