- Kommentare
- Kohleausstieg
Die Politik- und die Wutblase
Andreas Fritsche zur Lage und zur Stimmung im Lausitzer Revier
Es ist lange vorhergesagt und die Anzeichen verdichten sich immer mehr: Mit dem Kohleausstieg steht dem Lausitzer Revier keinesfalls bittere Arbeitslosigkeit bevor. Im Gegenteil: Die Region wird voraussichtlich noch Arbeitskräfte in Größenordnungen anwerben müssen, um alle offenen Stellen zu besetzen.
Doch über den daraus resultierenden Umschwung von gedrückter Stimmung zu Euphorie, den Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) beim Neujahrsempfang der Stadt Cottbus registriert, sollte er sich nicht zu früh freuen. Die guten Nachrichten müssen bei der Bevölkerung erst einmal ankommen. Die Hoffnung auf Presse, Funk und Fernsehen dürfte sich als trügerisch erweisen. Denn diese erreichen die zur AfD neigenden Wähler und die von ihnen beeinflussten Nachbarn und Bekannten in der Regel schon lange nicht mehr. Diese Menschen leben genauso in ihrer Wutblase, wie sich Woidke berufsbedingt in seiner Politikblase aufhält. Dieses Problem gilt es zu lösen – am besten bis zur Landtagswahl am 22. September.
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.
Vielen Dank!