Autonome Demo am 8. März in Berlin: Wut auf die Straße tragen

Ein Gespräch mit Yuna, die die Demonstration »Fight by Night« am 8. März in Berlin mitorganisiert

  • Interview: Luise Krüpe
  • Lesedauer: 2 Min.
So wie die mittlerweile traditionelle »Take Back the Night«-Demonstration zur Walpurgisnacht will die »Fight by Night«-Demonstration am Abend des 8. März Lärm machen.
So wie die mittlerweile traditionelle »Take Back the Night«-Demonstration zur Walpurgisnacht will die »Fight by Night«-Demonstration am Abend des 8. März Lärm machen.

Am 8. März gibt es einige Demonstrationen. Warum hast du dich vergangenes Jahr dazu entschieden, eine eigene mit zu organisieren?

Aus der Sicht von uns als Organisations-Team fehlten in den vergangenen Jahren einige Perspektiven. Einerseits gab es kaum Veranstaltungen mit einem queerfeministischen Ansatz. Uns ist wichtig anzuerkennen, dass alle Flinta*-Personen vom Patriarchat betroffen sind. Andererseits wollten wir mit der Abenddemo eine kämpferische Perspektive ergänzen. Empowerment und Kämpfe sehen für jeden anders aus und jeder Ansatz im Kampf gegen das Patriarchat ist wichtig, doch der kämpferische hat uns zuvor gefehlt.

Interview

Yuna ist eine anarchistisch organisierte Aktivistin. Aus Angst vor Repressionen möchte sie nicht mit ihrem Klarnamen genannt werden.

Hat euch der Krieg in Gaza bei der Demovorbereitung beeinflusst?

Ja, der Einfluss war stark zu bemerken, was auch wichtig war. In unserer Vorbereitung haben wir uns mit der Situation auseinandergesetzt. Im zurückliegenden halben Jahr hat sich auf den Straßen, in Bewegungen und Diskursen einiges abgespielt: Zum einen sind Spaltungen und Umpositionierungen zu sehen, zum anderen entwickelt sich teils ein breiteres Verständnis für Intersektionalität. Wir müssen Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Kämpfen erkennen, zusammen agieren und uns solidarisieren. Auf dieser Grundlage haben wir entschieden, uns bewusst mit der propalästinensischen Bewegung zu solidarisieren. Damit werden wir vermutlich die einen oder anderen verärgern, stehen aber geschlossen hinter der Entscheidung. Feminismus hat viel mit dem derzeitigen Krieg und den derzeitigen Umständen in Gaza zu tun. 

Im vergangenen Jahr habt ihr die Demo zum ersten Mal organisiert. Wie war dein Eindruck?

Letztes Jahr war die Demo sehr laut, mit fast 3000 Menschen auf den Straßen Kreuzbergs. Wir haben viele Momente und Erinnerungen gemeinsam erlebt und geschaffen. Genau da wollen wir dieses Jahr wieder anknüpfen. Wir wollen Menschen empowern und kämpferisch und laut sein, damit Personen ihre Wut über das patriarchal geprägte System auf die Straße tragen können!

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