Wahl in Russland: Planübererfüllung

Daniel Säwert zur russischen Präsidentschaftswahl

  • Daniel Säwert
  • Lesedauer: 1 Min.
Wladimir Putin macht am Wahlabend erste Ansagen
Wladimir Putin macht am Wahlabend erste Ansagen

In Russland purzeln die Rekorde. Nie zuvor beteiligten sich mehr Menschen an der Wahl des Präsidenten. Und nie zuvor entschieden sich mehr Wähler für einen Kandidaten. Wladimir Putins 87 Prozent lesen sich einfach zu fantastisch. Selbst sein eigenes Team hatte für die fünfte Amtszeit des Staatschefs vorher »nur« 82 Prozent angekündigt, scheint aber von seinem Plan abgewichen zu sein. Putins Planüberfüllung hat den faden Beigeschmack der Unehrlichkeit.

Dass fleißig gefälscht wurde, dürfte Putin egal sein. Er hat, was er braucht, die Absolution seines Volkes. Dass ihm die Europäische Union und insbesondere die baltischen Staaten die Legitimität absprechen wollen, kann ihm ebenso egal sein. Aus seiner Sicht ist alles gesagt. Spätestens wenn es um die Ukraine und ein Ende des Krieges geht, werden die westlichen Staaten sowieso mit ihm reden müssen, das weiß Putin. Bis dahin kann er sich auf sein »Team« konzentrieren, also »die Menschen in Russland«, und das Land weiter nach seinem Willen umgestalten, ohne dass ihm jemand reinredet.

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