Herbeigesehnter Bündnisfall?

Daniel Lücking kritisiert vorschnelle Schlüsse

  • Daniel Lücking
  • Lesedauer: 1 Min.

Vom Radarvorfall bis zum medienöffentlichen Insinuieren, die Nato stünde kurz vor dem Bündnisfall, vergingen nur wenige Stunden. Nachdem am Sonntag um 4.23 Uhr eine russische Rakete mit Ziel in der Westukraine für 39 Sekunden durch den polnischen Luftraum geflogen war, setzte das polnische Verteidigungsministerium um 6.18 Uhr eine Kurznachricht ab, die der polnischen Bevölkerung den entstandenen Fluglärm aus der Nacht erklärte.

Dass kurze Zeit später in Nachrichtentexten nicht nur der Zusatz unumgänglich schien, dass Polen Nato-Mitglied ist und beispielsweise die französische Agentur AFP um 7.19 Uhr erklärte, was der Bündnisfall ist, beunruhigt natürlich. Was indes fehlt, sind die Einordnungen, wie oft Luftraumverletzungen insgesamt stattfinden und sich als nicht feindlich gesonnen herausstellen. Seit Beginn des Ukraine-Krieges ist dies der zweite Vorfall dieser Art. Ganz klar: Das muss einem Staat missfallen und erfordert einen deutlichen diplomatischen Protest. Am Rand des Bündnisfalls ist die Nato dadurch faktisch aber nicht.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Das beste Mittel gegen Fake-News und rechte Propaganda: Journalismus von links!

In einer Zeit, in der soziale Medien und Konzernmedien die Informationslandschaft dominieren, rechte Hassprediger und Fake-News versuchen Parallelrealitäten zu etablieren, wird unabhängiger und kritischer Journalismus immer wichtiger.

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

Vielen Dank!

Unterstützen über:
  • PayPal