- Politik
- Attentat in Utah
Angeblich Tatverdächtiger im Fall Kirk gefasst
Vize-Präsident JD Vance begleitet Überführung des Leichnams
Washington. Nach dem tödlichen Attentat auf den ultrarechten Aktivisten Charlie Kirk hat US-Präsident Donald Trump die Festnahme eines Verdächtigen bekannt gegeben. Trump sagte am Freitag dem Sender Fox News, der mutmaßliche Schütze sei in Gewahrsam genommen worden. »Jemand, der ihm sehr nahe steht, hat ihn verraten«, fügte Trump hinzu.
»Wir haben die Person, von der wir denken, dass sie die Person ist, die wir suchen«, sagte Trump weiter. Er sagte, ein Geistlicher mit Verbindungen zur Polizei und der Vater des mutmaßlichen Schützen hätten bei der Festnahme eine Rolle gespielt. Die Bundespolizei FBI bestätigte Trumps Angaben vorerst nicht. Zuvor hatte Trump »radikale Linke« für Kirks Tod verantwortlich gemacht und seinen Unterstützer einen »Märtyrer« genannt.
Die Ermittler hatten seit dem Attentat am Mittwoch mit Hochdruck nach dem Schützen gefahndet. Der 31-jährige Podcaster und Trump-Unterstützer Kirk war bei einem Auftritt auf dem Campus der Utah Valley University in Orem im Bundesstaat Utah erschossen worden.
Das FBI hatte seitdem unter anderem Foto- und Videoaufnahmen eines Verdächtigen veröffentlicht. Ob es sich bei ihm um den nun Festgenommenen handelt, war vorerst nicht bekannt. Das FBI setzte zudem eine Belohnung von 100 000 Dollar (gut 85 000 Euro) für Hinweise zur Ergreifung des Täters aus.
Die Ermittler fanden zunächst aber nur einen Handabdruck und die mutmaßliche Tatwaffe. Es handele sich um ein »Hochleistungs-Bolzengewehr«, sagte der zuständige FBI-Agent Robert Bohls. Solche Waffen werden bei der Jagd auf Großwild eingesetzt oder als Präzisionswaffe von Scharfschützen des Militärs. Sie ermöglichen es, Ziele aus großer Distanz zu treffen. Die Ermittler gehen davon aus, dass Kirk aus einer Entfernung von rund 180 Metern mit einem einzigen Schuss tödlich am Hals verletzt wurde.
Kirk war Mitgründer der Organisation Turning Point USA (etwa: Wendepunkt USA) und galt als Trumps Sprachrohr für die Jugend. In Interviews, als Podcaster und bei Diskussionsveranstaltungen verbreitete er rechte Thesen und schreckte dabei auch vor Lügen und Falschinformationen nicht zurück.
Der Sarg mit Kirks Leichnam wurde in Begleitung des Vize-Präsidenten JD Vance und seiner Frau Usha Vance von Utah nach Arizona überführt, wo der Podcaster gelebt haben soll. TV-Bilder zeigten, wie Kirks Ehefrau gestützt von Usha Vance aus einem Flugzeug stieg. Trump sagte, dass er voraussichtlich zur Beerdigung kommen werde.
Im Interview mit Fox News sagte Trump zudem, er hoffe, dass der Täter die Todesstrafe bekomme. Zuvor hatte bereits der republikanische Gouverneur von Utah, Spencer Cox, am Donnerstagabend (Ortszeit) gesagt, dass es Vorbereitungen gebe, um die Todesstrafe beantragen zu können. Er geht von einem »politischen Attentat« aus. Agenturen/nd
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