Hausbesetzung in der Bremer Neustadt

Gruppe will ein leerstehendes Haus in der Kornstraße nutzen

  • Lesedauer: 2 Min.
Ein Transparent mit der Aufschrift »Häuser denen, die sie brauchen« hängt seit Samstag an der Fassade der Kornstraße 155 in Bremen.
Ein Transparent mit der Aufschrift »Häuser denen, die sie brauchen« hängt seit Samstag an der Fassade der Kornstraße 155 in Bremen.

Bremen. Aktivist*innen der Gruppe »Leerstand gestalten« haben am Samstag ein seit Jahren leerstehendes Haus in der Kornstraße 155 in der Bremer Neustadt besetzt. Mit der Aktion protestieren sie gegen steigende Mieten und fordern die Nutzung unbewohnter Gebäude als Wohnraum.

Nach Angaben der Polizei versammelten sich rund 75 Personen vor dem besetzten Gebäude. Die Beamten stuften die Aktion zunächst als politische Kundgebung ein. Am Sonntag fand ganztägig eine Mahnwache vor dem Haus statt. Die Leitstelle der Bremer Polizei erklärte gegenüber dem »nd«, die Einsatzkräfte hätten sich zurückgezogen. Zuvor habe es ein Gespräch mit dem Eigentümer gegeben, der die Besetzung derzeit dulde.

Das Gebäude steht laut Angaben der Gruppe seit mehr als 20 Jahren leer. Es sei klar erkennbar, dass die Eigentümer kein Interesse daran haben, den Wohnraum zur Verfügung zu stellen, heißt es in einem Statement der Aktivist*innen. Sie fordern die Anerkennung von Wohnraum als Grundrecht und die sofortige Nutzung leerstehender Gebäude. »Einen Eigentümer konnten wir bislang nicht ermitteln«, sagte Josi Ziegler, eine Sprecherin der Mahnwache, gegenüber dem nd.

Geplant ist, die oberen Etagen des Hauses als Wohnraum zu nutzen und im Erdgeschoss offene Räume für die Nachbarschaft zu schaffen. Die Gruppe beschreibt sich als loser Zusammenschluss von Menschen, die nicht länger zusehen wollen, wie Wohnraum zum Luxusgut wird. Steigende Mieten würden immer mehr Menschen aus ihren Wohnungen verdrängen und in Armut treiben, heißt es in ihrer Mitteilung. nd

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -