Vorsicht, Bakterien!

Impfung vor Norditalien-Besuch empfohlen

  • Lesedauer: 2 Min.

Wer eine Reise nach Norditalien in die Region Venetien plant, sollte sich informieren, ob eine Impfung gegen Meningokokken der Gruppe C sinnvoll ist. Das empfiehlt das Centrum für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf. Zwischen Mitte Dezember und Anfang Januar sind dort in der Provinz Treviso 9 Jugendliche und junge Erwachsene an Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen erkrankt, die durch Meningokokken verursacht wurden. Drei der Erkrankten sind verstorben. Die Menschen, mit denen sie in unmittelbarem Kontakt standen, wurden vorsorglich behandelt und der Bevölkerung die Schutzimpfung empfohlen.

Meningokokken können etwa drei bis vier Tage nach der Ansteckung sowohl eine Hirnhautentzündung, die sogenannte Meningitis, als auch eine Blutvergiftung verursachen. Die Meningitis beginnt plötzlich mit hohem Fieber, starken Kopfschmerzen, Nackensteife, Übelkeit und Erbrechen. Trotz aller Behandlung kann sie bei einem schweren Verlauf zum Tod führen. Die Ansteckung erfolgt über winzige Tröpfchen in der Atemluft. Weltweit gibt es fünf unterschiedliche Meningokokken-Bakterienstämme mit den Bezeichnungen A, B, C, W 135 und Y. Schutzimpfungen gibt es gegen die Stämme A und C sowie W 135 und Y. Italien gehört in Europa zu den Ländern mit den niedrigsten Zahlen für Meningokokken-Erkrankungen. Sporadische Fälle waren bisher vor allem durch die Bakterienstämme B verursacht, gegen die es keine Impfung gibt. Erst neuerdings tritt auch der Stamm C auf, der häufig zu schwereren Krankheitsverläufen führt.

Die Impfung gegen Meningokokken wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) seit 2006 für Kinder im zweiten Lebensjahr empfohlen. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Impfkosten für diese Altersgruppe. Darüber hinaus sind inzwischen zahlreiche Krankenkassen dazu übergegangen, auch die Impfungen bei privaten Reisen zu übernehmen.

CRM/ND

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