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Boxamateure wollen aus der Krise

Sechs deutsche Faustkämpfer bei den EM in Liverpool / Drei Siege zum Auftakt

Die deutschen Amateurboxer sind nicht gerade zu beneiden. Seit Jahren hält ihre Talfahrt im internationalen Boxgeschehen an. Nach der medaillenlosen WM 2007 folgte bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking die größte Olympiapleite seit 80 Jahren. Ohnehin nur mit vier Boxern in elf Gewichtsklassen vertreten, scheiterten sie alle schon im ersten Kampf.

Nun hat sich ein junges Team (Durchschnittsalter 22 Jahre) aufgemacht, um bei den EM in Liverpool wieder für die eine oder andere positive Schlagzeile zu sorgen. Bei den letzten EM 2006 in Plowdiw hatte es lediglich einmal Bronze gegeben. Die sechs deutschen Faustkämpfer, überwiegend Nobodys, werden es äußerst schwer haben, diesmal aufs Medaillentreppchen zu kommen, auch wenn abzuwarten bleibt, wie sich die im Hinblick auf Olympia 2012 in London ebenfalls umrüstende europäische Konkurrenz präsentiert. Bundestrainer Adolf Angrick, zu DDR-Zeiten Coach beim TSC Berlin, sagt über seine Ministaffel optimistisch: »Das sind die Jungs, mit denen wir bei den Olympischen Spielen 2012 erfolgreich sein können.«

Noch vor dem ersten Kampf gab es zwei Veränderungen im deutsche Aufgebot. Superschwergewichtler Erik Pfeifer (Lohne) musste auf sein Debüt wegen Rückenbeschwerden verzichten, womit statt ursprünglich sieben nur noch sechs dabei sind. Und für Halbschwergewichtler Gottlieb Weiss (Hockenheim), der inzwischen an der Schulter operiert wurde, boxt René Krause (Köln).

Der EM-Auftakt war zumindest positiv: drei Kämpfe – drei Siege. Der bei Olympia in Peking gescheiterte Weltergewichtler Jack Culcay-Keth (Darmstadt) bezwang Dmytro Mytrofanow (Ukraine) 15:3. Bantamgewichtler Denis Makarow (Bottrop) besiegte Chatsyhau Chawatski (Belorussland) 8:4, und Halbweltergewichtler Slawa Kerber (Lohne) schlug Christofer Evangelou (Zypern) 10:3.

In Liverpool wird übrigens zum letzten Mal nach der irrsinnigen Kampfzeit von 4 x 2 Minuten geboxt. Ab 1. Januar 2009 gilt wieder die alte Regel von 3 x 3 Minuten, die vor allem technisch guten Boxern entgegenkommt.

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