Europas verborgene »Schätze«

EU will Randregionen gezielter fördern

  • Sebastian Heiligstedt
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Europäische Kommission will die sieben EU-Regionen in äußerster Randlage »spezialisieren«. Das forderte die zuständige Kommissarin für Regionalpolitik, Daniele Hübner.

Europa müsse seine »verborgenen Schätze«, die sieben Regionen in Randlage, wiederentdecken, forderte Kommissarin Hübner in Brüssel und stellte eine erneuerte Strategie für die vier französischen überseeischen Departements Guadeloupe, Französisch-Guayana, Réunion und Martinique, die portugiesischen autonomen Regionen Azoren und Madeira sowie die spanische autonome Gemeinschaft Kanarische Inseln vor. Für entsprechende Projekte will die EU in den Jahren 2007 bis 2013 Gemeinschaftsmittel in Höhe von 7,8 Milliarden Euro bereitstellen.

Neben der geostrategischen Bedeutung verwies Hübner auf die geografischen und geomorphologischen Merkmale der Regionen, die sich »hervorragend für Versuche in verschiedenen Bereichen« – etwa beim Klimaschutz – anböten. Aufgrund ihrer biologischen Vielfalt und ihrer außergewöhnlichen Meeresökosysteme ermöglichten sie zudem Innovationen in Pharmazie und Landwirtschaft.

Zahlreiche Projekte zeigten bereits, dass sich die Regionen in bestimmten Bereichen erfolgreich spezialisieren und Pilotprojekte durchführen könnten, die der gesamten Union zugute kommen, so Hübner. Dies gelte insbesondere für innovative Projekte im Energiebereich. So entsteht gegenwärtig ein »multifunktionales Elektrizitätswerk« auf Madeira und mit dem Projekt GERRI soll die Energieversorgung auf Réunion aus eigenen Kräften sichergestellt werden. Weitere Projekte sind die Anlage für Agrarumweltforschung von Martinique sowie ein Zentrum für Meereskunde und Fischerei der Universität der Azoren. Außerdem finanziert die EU ein Institut für Astrophysik auf den Kanaren und das Projekt SEAS in Französisch-Guayana zur Satellitenüberwachung der Umwelt des Amazonas.

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