Alte Giftpfeile für den neuen Gegner

FC Bayern empfängt heute 1899 Hoffenheim

Die Schlagzeilen der Bundesliga werden in dieser Spielzeit nicht in München produziert. Das wurmt den erfolgsverwöhnten FC Bayern, zumal ein Liganeuling dem Rekordmeister die Show stiehlt. Lange haben die Münchner gebraucht, um in der Tabelle zu 1899 Hoffenheim aufzuschließen. Mit dem Sieg am letzten Wochenende in Leverkusen haben sie es geschafft, erster Verfolger des oft als Dorfklub verhöhnten Aufsteigers zu sein.

Gerade rechtzeitig. So kommt es heute Abend in München zum »Spiel der Spiele«, wie Bayern-Manager Uli Hoeneß die Partie gegen Hoffenheim tituliert. Will der FC Bayern im direkten Duell an die Spitze zurückkehren, so brauchen sie gegen den mit drei Punkten führenden Tabellenersten einen Sieg mit vier Toren Unterschied.

Dieses Ziel verfolgt der FC Bayern nicht nur mit sportlichen Mitteln. Die hoeneßschen Giftpfeile fliegen nun gen Hoffenheim, in der gleichen Schärfe wie sie frühere Konkurrenten aus Bremen, Dortmund oder Leverkusen trafen. »Da wird mehr Geld bezahlt, als sie erzählen«, warf Uli Hoeneß den Machern der TSG Täuschung vor, und legte nach: »Es darf nur ein Team oben stehen, das ist Bayern.«

Neben den »Münchner Misstönen« zeigte sich Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp auch über einen Abwerbeversuch der Bayern enttäuscht: »Ich dachte wir haben ein gutes Verhältnis. Ich habe mich getäuscht.« Dass Sejad Salihovic das Angebot abgelehnt hat und in Hoffenheim bis 2012 verlängerte, ist ein erster kleiner Sieg. Hoffenheim-Trainer Ralf Rangnick konnte auch punkten: »Wenn sie flotte Sprüche wollen, gehen sie nach München. Wenn sie flotten Fußball wollen, sind sie bei uns richtig.«

Das Interesse, wer den Platz als Sieger verlässt, ist riesengroß. Die Partie ist in 168 Ländern live zu sehen.

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