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»Diplomatisches Erdbeben«

Israel empört über Gaza-Bericht der UNO

  • Lesedauer: 2 Min.
Israel hat alarmiert auf einen kritischen Bericht der UNO über die israelische Militärinvasion im Gaza-Streifen um die Jahreswende reagiert.

Jerusalem/Gaza (dpa/ND). Der UNO-Bericht, der am Dienstag vorab in Israel bekannt wurde, erhebt schwere Vorwürfe gegen Israel. Bei der dreiwöchigen Offensive »Gegossenes Blei«, die am 18. Januar endete, waren mehr als 1300 Palästinenser getötet worden. Neun UN-Einrichtungen im Gaza-Streifen waren beschädigt worden. Israel verurteilte den Bericht als einseitig.

Der zuständige UN-Ausschuss habe »die Behauptungen der Hamas bevorzugt, einer mörderischen Terrororganisation, und so die Welt in die Irre geführt«, hieß es in einer am Dienstag veröffentlichten Mitteilung des Außenministeriums in Jerusalem.

Israelische Medien berichteten am Dienstag, der Bericht eines Sonderausschusses der UNO unter Leitung von Ian Martin werde ein »diplomatisches Erdbeben« auslösen. Israel habe demnach gezielt UN-Einrichtungen beschossen und übertriebene Gewalt eingesetzt. Israelische Soldaten hätten ohne Not auf Zivilisten geschossen.

Das israelische Außenministerium warf dem UN-Team vor, es habe die Informationen der israelischen Armee ignoriert und Verstöße der Hamas während der Offensive übersehen. »Der Bericht ignoriert völlig acht Jahre der Angriffe auf Israel, die der Entscheidung für die Operation vorangingen sowie die schwierigen Umstände vor Ort, die durch die Hamas und ihre Methoden der Kriegsführung diktiert wurden.« Eine Untersuchung der israelischen Armee habe ergeben, dass die Soldaten nicht gezielt auf UN-Einrichtungen geschossen hätten. »Als eine Terrororganisation hat Hamas gezielt das Kampfgeschehen in dicht bevölkerte Gegenden verlegt«, teilte das Außenministerium mit.

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