Allgemeinverbindlichkeit immer seltener genutzt

  • Lesedauer: 1 Min.

Die Tarifbindung ist in Deutschland im vergangenen Jahrzehnt um ein Zehntel gesunken, Tarifverträge gelten nur noch für 63 Prozent aller Arbeitsverhältnisse. Forscher des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans Böckler Stiftung haben ermittelt, dass ein gewerkschaftliches schwieriges Umfeld jedoch nicht notwendigerweise das Tarifsystem in Gefahr bringen muss. Als Beispiel führen sie Frankreich an, wo für 95 Prozent aller Beschäftigten Tarifverträge gelten, obwohl mit neun Prozent gerade knapp halb so viele Arbeitnehmer Gewerkschaftsmitglieder sind wie in Deutschland. Hier aber trage der Staat – anders als in anderen EU-Staaten – kaum zur Stabilisierung des Tarifsystems bei. Als entscheidenden Erklärungsfaktor für die höhere Tarifbindung in den Nachbarländern Deutschlands sehen die Forscher jedoch die Allgemeinverbindlichkeitserklärung – ein Instrument, das in Deutschland fast gar nicht zum Einsatz kommt.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal