Ex-SDS-Chef Einreise in USA verweigert
KD Wolff spricht von Geheimpolizeimethoden
Frankfurt am Main (dpa/ND). Nach der ihm verweigerten Einreise in die USA hat der Frankfurter Verleger und Ex-Studentenführer Karl Dietrich (KD) Wolff den USA »Geheimpolizeimethoden« vorgeworfen. »Sie treffen bürokratische Maßnahmen und teilen sie den Betroffenen nicht mit«, sagte der 66-Jährige am Montag in Frankfurt am Main. Der einstige Chef des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS), der zu einer wissenschaftlichen Konferenz reisen wollte, war am Freitag nach mehrstündigem Verhör auf dem New Yorker Flughafen zurückgeschickt worden. Sein bis 2010 befristetes Visum sei 2003 widerrufen worden, hatte man ihm mitgeteilt. Darüber sei er nie informiert worden, sagte Wolff am Montag.
Der Verleger des Stroemfeld Verlags hatte 1969 das »Black Panther Solidaritätskomitee« in Frankfurt gegründet. Nachdem er bei einer Anhörung vor dem US-Senat 1969 den erzkonservativen Senator Strom Thurmond als »rassistischen Banditen« bezeichnet hatte, durfte er 18 Jahre lang nicht in die USA einreisen. Auf Intervention hochrangiger deutscher Politiker erhielt er 1988 wieder ein Visum.
«Die USA wissen nicht, wer ihre Freunde sind«, meinte Wolff mit Bedauern. Er habe sich stets dem Land kritisch verbunden gefühlt.
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