Büchel ist nicht alles

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Bürgermeister Peter Seyfried regiert Mutlangen. Mutlangen? Richtig, das war Ziel sowjetischer Raketen, denn da hatten die USA im Kalten Krieg Pershing-Atomwaffen gen Osten gerichtet. Wären die gestartet, wäre Naumburg an der Saale Friedhof geworden. Dort regiert der Westfale Bernward Küper. Der bekennt: Damals war ich einverstanden mit dem NATO-Doppelbeschluss, der Pershings nach Deutschland brachte.

Im Jahr 2009 jedoch schrieben Seyfried und Küper und acht weitere CDU-Bürgermeister aus Ost- und Westdeutschland einen Brief an die Kanzlerin. Sie wollen, dass Merkel sich nicht nur bei Fototerminen an die Seite von Obama stellt, sondern dass sie den US-Präsidenten tatkräftig unterstützt, wenn er sich seinen Friedensnobelpreis verdienen will. Nicht zuletzt durch konsequente nukleare Abrüstungsbemühungen.

Was könnte Merkel tun? Vor allem nicht lamentieren, dass Deutschland ja nicht einmal wisse, ob die US-Air-Force im Bundeswehrstandort Büchel überhaupt noch A-Waffen lagert. Statt dessen kann sie mit Parlamentsrückhalt erklären, dass Deutschland aus der nuklearen NATO-Planungsgruppe aussteigt und dass kein deutscher Tornado jemals eine Atombombe transportiert. Nebenbei gesagt: Nur wer selbst verantwortlich handelt, kann das von anderen, beispielsweise von Iran, verlangen.

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