Positiv, aber spät

Martin Kröger erstaunt die Finanzlösung für die Kitas

  • Lesedauer: 2 Min.

»Woher nehmen, wenn nicht stehlen?« war im Vorfeld über die Finanzierung der Verbesserung der Situation in den Kitas spekuliert worden. Schließlich ist die verstärkte Förderung der frühkindlichen Bildung ja ein prima Vorhaben, aber Beitragsfreiheit für die Eltern und zugleich Einstellung von 1800 ErzieherInnen und Kita-LeiterInnen, das kann sich das Land Berlin bei 59 Milliarden Euro Verbindlichkeiten beim besten Willen nicht leisten – jedenfalls nicht, ohne zusätzlich Schulden zu den ohnehin im nächsten Haushalt geplanten 5,9 Milliarden Euro zu machen.

Kann es doch, belehrte der Finanzsenator Ulrich Nußbaum (parteilos) überraschend seine Kritiker eines Besseren. Und er erstaunt mit einem Kraftakt aller Ressorts, die gemeinsam für die Kita-Förderung aufkommen: Alle für die Kita, heißt die Parole. Das ist ein positives Zeichen des rot-roten Senats, der damit seine politische Handlungsfähigkeit demonstriert. Andererseits wäre es allerdings auch schwer zu vermitteln gewesen, mit neuen Schulden die Kita-Zukunft zu finanzieren. Damit also quasi die Bildung der Jüngsten mit Krediten zu bezahlen, die diese Kids als Erwachsene dann selbst zurückzahlen müssen.

So positiv der jetzt gefundene Kompromiss zur Finanzierung der Kitas zu bewerten ist, stellt sich dennoch eine Frage: Warum erst jetzt? Das hätte man doch bereits früher haben können, schließlich läuft die Diskussion um die Qualität der frühkindlichen Bildung seit Jahren.

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