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Lage in Afghanistan massiv verschlechtert

Studie: Institutionen stark eingeschränkt

  • Lesedauer: 2 Min.

Gütersloh (epd/ND). Neben der militärischen Lage hat sich auch die politische und wirtschaftliche Situation Afghanistans einer Studie zufolge massiv verschlechtert. Die Funktionsfähigkeit der demokratischen Institutionen sei nach wie vor stark eingeschränkt, erklärte die Bertelsmann-Stiftung am Dienstag in Gütersloh. Armee und Polizei seien nicht in der Lage, den Regierungsanspruch der staatlichen Organe durchzusetzen. In der internationalen Vergleichsuntersuchung der Stiftung unter 128 Entwicklungs- und Transformationsstaaten sei das Land im Vergleich zu 2006 um 44 Plätze auf Rang 105 abgestürzt.

Die Sicherheitslage habe sich trotz der starken Präsenz ausländischer Soldaten verschlechtert, erklärte die Stiftung weiter. Noch gravierender seien Rückschritte bei der politischen Beteiligung und der sozialen Integration der Bevölkerung. Die Unfähigkeit zur Sicherung der öffentlichen Ordnung, schlechte Regierungsführung und Korruption führten zu einer zunehmenden Frustration der Afghanen. Auch die Wirtschaft bleibe unterentwickelt in dem Land, das seit Jahrzehnten von Krieg und Bürgerkrieg erschüttert wird. Armut und Not seien für große Teile der Bevölkerung weiterhin alltäglich, hieß es in der Studie.

Bei der Suche nach einer erfolgreichen Strategie dürfe nicht länger vorrangig die militärische Situation im Fokus stehen. Es müsse vielmehr die Situation der gesamten Region berücksichtigt werden. Ähnlich schlecht wie in Afghanistan wurde die Situation in den Nachbarländern Iran, Pakistan und Turkmenistan bewertet.

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