Bildungssplitter
Kritik an Bertelsmann
Berlin (ND-Nowak). »Schuldig an der Bildungsmisere«. So lautete das Urteil eines Bertelsmann-Tribunals, zu dem sich am Mittwoch rund 70 Studierende vor dem Gebäude der Bertelsmann-Stiftung in Berlin-Mitte trafen. »Der Bertelsmann Konzern und sein Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) gelten auch als heimliches Bildungsministerium. Sie betreiben neoliberale Meinungsmache und treiben Privatisierung in allen gesellschaftlichen Bereichen voran«, monierte ein Studierender.
Unbeeindruckt von den Klagen zeigte sich die Bertelsmann-Stiftung. Das Angebot des Tribunals, einen Verteidiger zu stellen, wurde ignoriert. »So musste ein Studierender als Pflichtverteidiger einspringen«, meinte die Bildungsstreikaktivistin Nicole Zehe, die das Tribunal mit vorbereitet hat, gegenüber ND. Auch die symbolische Schließung der Bertelsmann-Stiftung, die dem Tribunal folgte, musste auf Druck der Polizei nach wenigen Minuten beendet werden. »Wir mussten auf die andere Straßenseite ausweichen, was unsere Aktion massiv behinderte«, monierte Zehe.
Allerdings beklagte sie auch die mangelnde Beteiligung der Studierenden an der Aktion. Schließlich befindet sich die Humboldt-Universität, in der Bildungsstreikende noch immer einige Räume besetzt halten, in unmittelbarer Nähe der Bertelsmann-Stiftung. Die Aktion steht im Rahmen einer Aktionswoche, die von den studentischen Aktivisten ausgerufen wurde.
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