US-Abgeordnetenhaus erhöht Druck auf Iran

Weitere Sanktionen beschlossen

  • Lesedauer: 2 Min.
Im Streit um Irans Atomprogramm will das US-Abgeordnetenhaus mit weiteren Sanktionen Druck machen.

Washington (dpa/AFP/ND). Das US-Abgeordnetenhaus stimmte mit großer Mehrheit neuen Sanktionen gegen Teheran zu. Danach sollen US-Firmen bestraft werden, die Kraftstoffe und andere veredelte Erdölprodukte nach Iran liefern oder dies unterstützen. Eine Entscheidung im Senat wird erst im kommenden Jahr erwartet.

Iran ist zwar einer der größten Ölproduzenten der Welt. Jedoch ist das Land wegen geringer eigener Raffinerie-Kapazitäten von Kraftstoffimporten abhängig. Die USA werfen der Regierung in Teheran vor, unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms heimlich am Bau von Atomwaffen zu arbeiten. Iran bestreitet das.

Die US-Regierung hatte sich im Vorfeld zurückhaltend zu weiteren Sanktionen geäußert. In Gesprächen sei mit Kongressvertretern erörtert worden, inwieweit die Maßnahmen »vielleicht oder vielleicht auch nicht« den diplomatischen Bemühungen Washingtons um ein Einlenken Teherans helfen könnten, sagte Außenamtssprecher Philip Crowley.

Iran hat unterdessen eine neue Version seiner Mittelstreckenrakete »Sedschil 2« getestet, die auch Ziele in Israel erreichen kann. Der Test sei erfolgreich verlaufen, berichteten die staatlichen Medien. Die »Sedschil 2« hat eine Reichweite von mehr als 2000 Kilometern. Israel und die USA hatten auf den ersten erfolgreichen Test der Waffe im Mai besorgt reagiert.

Teheran hat einen britischen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach Iran an einem wichtigen Bestandteil für den Bau einer Atombombe arbeitet. Die Zeitung »The Times« hatte am Montag unter Berufung auf Geheimdokumente berichtet, Iran wolle im Rahmen eines Vier-Jahres-Plans einen Neutronenzünder testen. In den Unterlagen wird demnach die Nutzung einer Neutronenquelle beschrieben.

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