Marihuana statt Bombe
Nicht ganz blinder Alarm auf Wiens Airport
So geschah es aber am 30. Dezember. In einem Trolley wurde das möglicherweise brisante Gepäckstück entdeckt. Es gehörte einem deutschen Passagier, der vom Rhein-Main-Airport gestartet und in Wien zwischengelandet ist, um weiter nach Timisoara in Rumänien zu fliegen.
Während er die Maschinen wechselte, entdeckte man beim routinemäßigen Screening verdächtige schwarze Flecken in seinem Koffer. Es handelte sich, so stellte man alsbald fest, um eine etwa 20 mal 15 mal 15 Zentimeter große Schachtel aus Blei. Solche Boxen sind – man weiß das aus ersten Physik-Unterrichtsstunden – durch Röntgenstrahlen nicht zu durchleuchten. Folglich gehen Sicherheitsexperten davon aus, dass der, der so etwas im Fluggepäck hat, nicht möchte, dass der Inhalt bekannt wird. Kein Zweifel, dass man in diesen Tagen sofort an Sprengstoff dachte.
Was auch immer in so einer Schachtel verborgen ist, so ein Gepäckinhalt sollte bereits bei der ersten Kontrolle auffallen, gab Innenministeriums-Sprecher Oberst Rudolf Gollia den Frankfurter Kontrolleuren kund. Experten beider Länder werden nun ergründen, wie es zu der Panne kommen konnte, die auch durch noch so perfekte Nacktscanner nicht verhindert worden wäre. Die übrigens wird es in Wien-Schwechat so rasch nicht geben. Osterreich hat kein Geld für solche fragwürdigen Neuerungen.
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