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Lasst die Bahner ran!
Die Bahn kommt aus den Negativ-Schlagzeilen nicht heraus. Berichte im nun erscheinenden »Schwarzbuch Bahn« lassen erneut aufhorchen. Während das Unternehmen stolz die Eroberung des italienischen Marktes durch den Erwerb einer weiteren Güterbahn vermeldet, werden in Magdeburg, Saalfeld und anderswo Werkstätten mit Fachpersonal geschlossen und die Fläche weiter vom Güterverkehr abgehängt. Als hätten Sparorgien bei Mensch und Material und die Jagd nach »Wettbewerbsfähigkeit« nicht schon genug Unheil angerichtet, singen immer noch viele das Hohe Lied des »Wettbewerbs«, der Filettierung und Privatisierung. Dabei leiden die Engländer, die damit schon Erfahrung haben, derzeit noch mehr unter Zugausfällen als die deutschen Fahrgäste.
Man möchte es am liebsten den Verantwortlichen in Politik und Medien entgegenschleudern: »Schlagt Euch den neoliberalen Wettbewerbs-Irrsinn endlich aus dem Kopf!« Statt Verdrängungs- und Dumpingwettbewerb braucht es einen Wettbewerb der Ideen um ein besseres öffentliches Gesamtsystem Bahn. Der Eigentümer Bund darf das Unternehmen nicht verscherbeln. Nachlegen möchte man noch: »Lasst die Eisenbahner mit ihrer Kompetenz und Erfahrung endlich zum Zuge kommen!« Sie können es besser als die vielen neoliberalen Besserwisser.
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