Gewinner aus China eröffnet die Berlinale

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(dpa). Mit einer Weltpremiere aus China werden die 60. Internationalen Filmfestspiele Berlin eröffnet. Als chinesischer Autorenfilmer der jüngeren Generation gewann Wang Quan'an vor drei Jahren mit »Tuyas Hochzeit« den Goldenen Bären. Zur Festivaleröffnung wird nun seine Liebesgeschichte »Tuan Yuan« (»Apart Together«) gezeigt, wie die Berlinale am Dienstag mitteilte. Die Festspiele dauern vom 11. bis zum 21. Februar.

Erzählt wird in »Tuan Yuan« von dem ehemaligen Soldaten Liu Yansheng, der 1949 vor den Truppen Mao Ze Dong aus Schanghai nach Taiwan flieht und der Liebe seines Lebens jahrzehntelang nicht mehr begegnet. Beim Wiedersehen flammen die alten Gefühle wieder auf. Die Hauptrollen in dem Wettbewerbsfilm spielen Lu Yan, Ling Feng, Xu Cai Gen und Mo Xiaoqi.

Als Abschlussfilm zeigt das Festival am 20. Februar ebenfalls einen Film aus Asien: »Otouto« (About Her Brother) des 79-jährigen Japaners Yoji Yamada. Der Regisseur war schon sechsmal bei der Berlinale zu Gast war. Sein jüngstes Werk wird außer Konkurrenz zu sehen sein. Am 21. Februar geht die Berlinale dann mit einem Publikums-Kinotag zu Ende.

Auffallend viele deutsche Filme finden sich im Programm der Forum-Reihe. Dominik Graf erzählt in »Im Angesicht des Verbrechens« von der russischen Unterwelt, die sich mitten im Berliner Westen angesiedelt hat. Das eigentlich als Fernsehserie konzipierte achtstündige Werk wird als Weltpremiere zu sehen sein. Regisseur Thomas Arslan ist mit »Im Schatten« dabei. Darin bereitet ein aus dem Gefängnis entlassener Räuber seinen letzten Coup vor und kämpft gegen einen korrupten Polizisten.

Das Forum versammele Filme, die sensibel auf die Zeitstimmung reagierten, wie es in der Ankündigung der Programmmacher heißt. »Selten fand man in Spiel- und Dokumentarfilmen so viele Menschen in unauflöslichen Konflikten gefangen, vor lebenswichtige Entscheidungen gestellt und mit Abgründen konfrontiert wie in der diesjährigen filmischen Auslese.« Sieben von insgesamt 34 Arbeiten stammen von deutschen Filmemachern.

Angela Schanelec gelinge mit »Orly« ein intimes Kammerspiel an einem Ort der Hektik, der Abflughalle des Pariser Flughafens Orly. Tatjana Turanskyjs »Eine flexible Frau« porträtiert eine Frau von Anfang 40, die ihren Job als Architektin verliert, aber nicht gewillt ist, sich dem Druck der Hartz IV-Gesellschaft zu beugen. Die Berliner Filmemacherin Gamma Bak macht sich und ihre psychotische Erkrankung in dem Film »Schnupfen im Kopf« zum Thema. Philip Scheffners »Der Tag des Spatzen« handelt vom trügerischen Frieden in einem Land, das anderswo Krieg führt.

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