Wunderbare Winterzeit ...

  • Brigitte Müller, Hobbygärtnerin und Umweltautorin
  • Lesedauer: 2 Min.

… oder nicht? Wenn wir uns über die andauernde weiße Pracht (die zugegeben auch zur Last werden kann) grämen, geht sie auch nicht schneller vorbei. Wir sollten uns lieber an ihren kalten Kunstwerken, die sie uns gratis (!) bietet, erfreuen. Nebenbei können wir noch Gutes tun, z. B. wenn wir uns um kleine und größere gefiederte Gartengäste kümmern. Bei dichter Schneedecke ist Füttern angesagt, und das so lange, bis die Zwitscherlinge wieder selbst was finden. Für die Körnerfresser unter ihnen (Sperlinge, Finken, Meisen, Kleiber, Kernbeißer) gibt es Sonnenblumen- und Kürbiskerne, Getreide, Nüsse, Mohn, Hanf. Amseln, Drosseln, Rotkehlchen, Zaunkönig lieben weiches Fettfutter wie Haferflocken in Öl, fein gehackte Nüsse, Trockenfrüchte, Äpfel. Und wenn sich das Eichhörnchen dazugesellt, bekommt es eine Extraportion Nüsse. (Foto: B. Müller) Dass es am Futterplatz sauber und trocken sein sollte, versteht sich von selbst.

Füttern oder nicht füttern? An dieser Frage scheiden sich die Geister. Ich bin dafür, weil wir die Tiere durch unser oft gedankenloses Tun vergraulen. Wir lieben zwar den Gesang der Vögel, aber wie die kleinen Künstler leben, davon haben viele kaum eine Vorstellung. Manche sind verblüfft, dass ihr schicker Garten für Vögel (und Schmetterlinge) ein toter Raum ist. Denn sie haben alles verbannt, was geflügelte Wesen als Wohn- und Nahrungsplatz brauchen: Wildgehölze wie Berberitze, Kreuz-, Weiß- und Feuerdorn, Schlehen, Vogelbeeren, Wildrosen, Haselnuss. Stauden wie Disteln, Karden, Königs- und Nachtkerzen, die dann, weil ihre Samen für die natürliche Winterfütterung gut sind, auch noch auf den Beeten den Herbstputz überstehen sollten. Doch das geht leider so manchem Gartenbesitzer gegen den Ordnungssinn. Auch ein alter abgestorbener Baum sollte nicht gleich mit Stumpf und Stiel beseitigt werden; stattdessen kann er Efeu, Rosen, Geißblatt oder anderen Kletterern als Gerüst dienen und so zum lebendigen Refugium für allerlei Getier »heranwachsen«, in dem auch Vögel gern wohnen.

Beim baldigen Frühjahrsputz kommen Staudenreste und Gehölzschnitt in eine Gartenecke. Vielleicht bauen wir darunter noch eine kleine Höhle, in die ein Igel einziehen könnte, während darüber Zaunkönig oder Rotkehlchen brütet.

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