Cinema for Peace zeichnet kritische Filme aus

  • Lesedauer: 2 Min.

(dpa). Der Film »Crude« des amerikanischen Dokumentarfilmers Joe Berlinger ist am Montagabend bei der Friedensgala Cinema for Peace in Berlin mit einem Umweltpreis geehrt worden. Überreicht wurde die Auszeichnung für besonderes Umweltengagement von dem einstigen Sowjet-Präsidenten Michail Gorbatschow und dem US-Schauspieler Leonardo DiCaprio. Die beiden waren Ehrengäste der Wohltätigkeitsveranstaltung im Konzerthaus am Gendarmenmarkt.

DiCaprio bezeichnete »Crude« in seiner Laudatio als »ein wahres Lebensdrama«. Das sozialkritische Werk beschreibt den Kampf von Zehntausenden Ecuadorianern gegen die Verschmutzung ihres Lebensraumes am Amazonas durch einen Ölkonzern. Für den Preis waren unter anderem auch das 3D-Spektakel »Avatar« und der Regisseur Roland Emmerich (»2012«) nominiert gewesen.

Die Gala Cinema for Peace gehört nicht zum offiziellen Programm der Berlinale. Der Chef des Filmfestivals, Dieter Kosslick, hat sich von der Veranstaltung sogar deutlich distanziert. Neben Gorbatschow, DiCaprio oder Bob Geldof waren Catherine Deneuve und Christopher Lee, die Opernsängerin Montserrat Caballé sowie die deutschen Schauspieler Heike Makatsch, Jan-Josef Liefers und Katja Riemann anwesend.

Der Erlös des Abends kommt mehrheitlich den Stiftungen DiCaprios und Gorbatschows zugute. DiCaprios Fonds unterstützte zuletzt die Erdbebenopfer in Haiti. Wie in jedem Jahr gab es hierfür eine Wohltätigkeitsauktion. Wer genügend spendete, konnte ein Essen mit Placido Domingo oder eine Original-Gitarre ersteigern. Die Cinema for Peace-Gala fand zum neunten Mal statt, in den vergangenen Jahren wurden hier mehr als drei Millionen Euro Spenden gesammelt.

Filmschaffende wurden in insgesamt acht Kategorien geehrt. Weitere bedeutende Ehrungen gingen an den Streifen des deutschen Produzenten Marc Wiese, »The Picture of the Napalm Girl« (deutsch: »Das Bild des Mädchens aus Napalm«), als »Wertvollste Dokumentation des Jahres«, sowie an »Das weiße Band« als »Wertvollster Film des Jahres«. Der Oscar-Anwärter des österreichischen Regisseurs Michael Haneke zeige die Ursprünge des Terrorismus auf, urteilte die Jury. Der diesjährige Gerechtigkeitspreis ging an »Children of War«, ein Streifen über Kindersoldaten.

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