Spielarten des Rassismus

Aktionstage in Oranienburg wollen aufklären

  • Lesedauer: 2 Min.

Oranienburg (ND). Die jährliche Antirassismus-Demonstration in Oranienburg hat Tradition. In diesem Jahr wird der Aufzug erstmals von einem inhaltlichen Rahmenprogramm begleitet: Während der »Antirassismustage 2010«, die vom 15. bis 20. März stattfinden sollen, gibt es Lesungen, Filmvorführungen und Konzerte. Abschluss der Veranstaltungsreihe soll dann am 20. März die Demonstration sein. Der Slogan des Aufzugs, der um 15 Uhr an der Gedenkstätte Sachsenhausen beginnen soll: »Wer schweigt stimmt zu! Nazis und Rassisten auf die Pelle rücken«.

Thematisch drehen sich die Aktionstage um die verschiedenen Spielarten des Rassismus in diesem Land: Von Übergriffen auf Migranten, wie sie sich tagtäglich ereignen, bis zu versteckteren Formen wie der Residenzpflicht für Flüchtlinge und Geduldete, bei denen der Staat Menschen wegen ihres Aufenthaltsstatus nötigt, einen Landkreis nicht zu verlassen.

Als dritte aktuelle Debatte mit rassistischen Einschlägen greifen die Organisatoren die Diskussion um Islamophobie auf, also den in der Bevölkerung weit verbreiteten Ressentiments gegen alles, was mit dem Islam zu tun hat: »Ob es Proteste gegen Moscheen, Kopftuchdebatten oder Kriminalstatistiken sind. Es wird nicht mehr von No-Go-Areas durch Neonazis gesprochen, sondern lieber halluzinieren Boulevardpresse und rechte Politiker eine Gefahr für Deutsche durch ›arabische‹ und ›türkische‹ Jugendliche.«

Neben diesen größeren Diskussionen soll während der Aktionstage aber auch über die lokalen Strukturen von Neonazis aufgeklärt werden.

antiratage2010ohv.blogsport.de/

Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.

Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.

Dank Ihrer Unterstützung können wir:

→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen

Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.

- Anzeige -
- Anzeige -