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De Maizière setzt FDP unter Druck

Bundesinnenminister will Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung vor Sommerpause

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin (AFP/ND). Im Streit um die Neuregelung der Vorratsdatenspeicherung drückt Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) aufs Tempo und setzt damit die FDP unter Druck. De Maizière forderte in der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung« einen Gesetzentwurf noch vor der Sommerpause. Dagegen hatte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts, das die bisherige Regelung der Vorratsdatenspeicherung verworfen hatte, vor »Schnellschüssen« gewarnt. Ihr Haus hat nun die Federführung bei einem möglichen neuen Gesetz. Auch die FDP-Vizefraktionschefin Gisela Piltz erklärte am Wochenende, sie rate zu mehr »Gelassenheit in der Sache«. Der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit zwischen Freiheit und Sicherheit dürfe nicht noch einmal verletzt werden.

Die Karlsruher Richter hatten am Dienstag die Massenspeicherung der Telekommunikationsdaten aller Bürger als verfassungswidrig eingestuft und mit sofortiger Wirkung gekippt.

Der scheidende Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier erwartet, dass die deutsche Entscheidung zur Vorratsdatenspeicherung auch die Diskussion in Europa beeinflussen wird. Die EU hat bereits angekündigt, die Richtlinie überprüfen zu wollen, die Deutschland mit dem nun verworfenen Gesetz umgesetzt hatte.

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