Datenschützer beraten auch über »Elena«

Tagung in Stuttgart

  • Lesedauer: 1 Min.

Stuttgart (dpa/ND). Die Datenschutzbeauftragten von Bund und Ländern beraten seit Mittwoch in Stuttgart über Konsequenzen aus dem Bundesverfassungsgerichtsurteil zur Vorratsdatenspeicherung. Einen generellen Verzicht auf eine Massenspeicherung von Internet- und Telefondaten forderte der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar. Da detaillierte Verbindungsdaten gespeichert würden, handele es sich um einen »sehr weitgehenden Eingriff in Persönlichkeitsrechte«, sagte Schaar dem Westdeutschen Rundfunk. Anfang März hatten die Karlsruher Verfassungshüter das Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung in seiner jetzigen Fassung für verfassungswidrig erklärt.

Weitere Themen der zweitägigen Tagung der Datenschutzbeauftragten in Stuttgart sind der Einsatz von Körperscannern an Flughäfen und der Elektronische Entgeltnachweis »Elena«, für den Arbeitgeber seit Jahresbeginn Daten ihrer Angestellten an eine zentrale Speicherstelle bei der Deutschen Rentenversicherung senden müssen. Dagegen regt sich vermehrt Widerstand. Eine geplante Verfassungsbeschwerde gegen die zentrale Speicherung dieser sensiblen Arbeitnehmerdaten findet immer mehr Unterstützer. Zwei Tage nach ihrer Freischaltung zählt die Internetseite schon mehr als 8500 bestätigte Teilnehmer. Die Organisatoren fordern eine vollständige Löschung. Die Beschwerde soll Ende März beim Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe eingereicht werden.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal