Ratiopharm an Teva verkauft
Jerusalem (AFP/ND). Der Ulmer Arzneimittelhersteller Ratiopharm wird vom israelischen Pharmakonzern Teva aufgekauft. Man zahle 3,625 Milliarden Euro, teilte Teva am Donnerstag mit. Der Eigentümer von Ratiopharm, die Familie Merckle, muss den Hersteller von Nachahmermedikamenten verkaufen, um in der Finanzkrise angehäufte Schulden zu tilgen.
Ratiopharm biete Teva »eine ideale Plattform zum Ausbau unserer Führungsposition auf europäischen Schlüsselmärkten, allen voran Deutschland, aber auch auf wachstumsstarken Märkten wie Spanien, Italien und Frankreich«, erklärte Teva-Chef Shlomo Yanai. Die israelische Firma schlug zwei andere Interessenten aus dem Rennen: den US-Pharmakonzern Pfizer und das isländische Arzneimittelunternehmen Actavis.
Die Familie Merckle und eine Gruppe von Banken hatten sich auf den Verkauf von Ratiopharm geeinigt, um die Finanzlage der Merckle-Gruppe zu stabilisieren. Pharmamilliardär Adolf Merckle hatte Anfang Januar 2009 Selbstmord begangen. Er war in Bedrängnis geraten, weil einige seiner Firmen hoch verschuldet sind und im Zuge der Krise drastisch an Wert verloren hatten. Außerdem hatte er sich mit VW-Aktien verspekuliert. Kommentar Seite 4
Wir haben einen Preis. Aber keinen Gewinn.
Die »nd.Genossenschaft« gehört den Menschen, die sie ermöglichen: unseren Leser*innen und Autor*innen. Sie sind es, die mit ihrem Beitrag linken Journalismus für alle sichern: ohne Gewinnmaximierung, Medienkonzern oder Tech-Milliardär.
Dank Ihrer Unterstützung können wir:
→ unabhängig und kritisch berichten
→ Themen sichtbar machen, die sonst untergehen
→ Stimmen Gehör verschaffen, die oft überhört werden
→ Desinformation Fakten entgegensetzen
→ linke Debatten anstoßen und vertiefen
Jetzt »Freiwillig zahlen« und die Finanzierung unserer solidarischen Zeitung unterstützen. Damit nd.bleibt.