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LKA Bayern bestätigt Echtheit

Demjanjuk-Prozess: Ausweis authentisch

  • Lesedauer: 1 Min.

München (dpa/ND). Im Prozess gegen den mutmaßlichen NS-Wachmann John Demjanjuk hat ein Ermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes über umfangreiche Recherchen in USA, Israel und Polen berichtet. Dort seien hunderte Seiten Vernehmungsprotokolle und andere Ermittlungsunterlagen gesichtet worden, sagte der LKA-Beamte am Dienstag vor dem Landgericht München I. Der gebürtige Ukrainer ist angeklagt, 1943 bei der Ermordung von 27900 Juden in den Gaskammern des Vernichtungslagers Sobibor geholfen zu haben.

Der umstrittene Dienstausweis, der als Hauptbeweismittel der Anklage die Verlegung Demjanjuks in das Vernichtungslager Sobibor belegen soll, sei nach Einschätzung seiner Kollegen authentisch, sagte der LKA-Beamte, Er habe von diesen erfahren, »dass der Dienstausweis keine Zweifel aufwirft«. Der Ausweis auf den Namen Demjanjuk sei »als echt zu beurteilen«. Nach dem Ausweis wurde Demjanjuk am 26.3.1943 nach Sobibor und am 1.10.1943 ins KZ Flossenbürg verlegt. Der Ermittler zitierte auch aus der schriftlich eingesehenen Vernehmung eines anderen SS-Wachmannes, der Demjanjuk in Sobibor gekannt und gesprochen haben will. Dieser Zeuge ist aber bereits tot.

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