Apotheken: mangelhaft beraten

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Berlin (dpa/ND). Kompetente Beratung, umfassender Service – für jede fünfte Apotheke laut Stiftung Warentest eher Fremdwörter. Von 50 Testapotheken wurden elf mit der Gesamtnote »mangelhaft« bewertet, wie die Zeitschrift »test« in ihrer Mai-Ausgabe berichtet. Darunter waren allein acht Versandapotheken. Diese schnitten allerdings im Preis meist besser ab.

»Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Apotheker – genau das haben wir getan und mussten leider viel zu oft feststellen, dass dieser Ratschlag kein guter ist«, fasste Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen der Stiftung Warentest, am Donnerstag zusammen. Denn auch wenn das Ergebnis der Versandapotheken »fast schon als Katastrophe« bezeichnet werden könne, sei auch das Ergebnis der Vor-Ort-Apotheken »nicht wirklich gut«. Nur sieben der getesteten Apotheken erhielten ein »gut« – darunter keine Versandapotheke. Die Tester verglichen 23 Versandapotheken und 27 Vor-Ort-Anbieter in Berlin, Essen, Nürnberg und Augsburg.

So klärten viele Apotheken nicht über mögliche Wechselwirkungen verschiedener Medikamente auf. Außerdem gaben sie teilweise falsche Dosierungshinweise. Und während knapp ein Drittel der Versandapotheken ablehnte, eine Rezeptur herzustellen, fehlte bei mehreren Vor-Ort-Apotheken der Rat, bei bestimmten Beschwerden den Arzt aufzusuchen.

Im Preisvergleich lagen die Versandapotheken zwar vorn, im Einzelfall wurde eine Bestellung durch die Versandkosten aber wieder teurer. Manchmal war auch die Vor-Ort-Apotheke die günstigere Wahl.

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