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Forderungen nach mehr Hitzeschutz
Verbände fordern wegen hoher Wärmebelastung Maßnahmen für vulnerable Gruppen
Angesichts der ersten Hitzewelle des Jahres in Deutschland werden Rufe nach gezielten Schutzmaßnahmen laut. »Hitze ist eine ernste gesundheitliche Bedrohung, besonders für Kinder, Senioren und pflegebedürftige Menschen«, sagte der Bundesvorsitzende der CDU-Seniorenunion, Helge Benda. Nötig seien »verbindliche Hitzeschutzpläne in allen Kommunen bis zum Jahresende«. Die Bildungsgewerkschaft GEW forderte »einheitliche Regelungen für den Arbeits- und Gesundheitsschutz für Lernende und Beschäftigte an den Schulen«. Neben der Modernisierung etwa mit Gründächern und Sonnensegeln sei hier auch eine »flächendeckende Versorgung mit kostenlosem Trinkwasser« für alle nötig.
Mit Höchstwerten von 30 bis 38 Grad Celsius breitete sich die Hitze am Dienstag auf fast ganz Deutschland aus. Besonders im Westen und Südwesten warnte der Deutsche Wetterdienst vor starker Wärmebelastung. Auch das Risiko für Waldbrände wird größer, vor allem im Osten und Südosten, wo die Behörde die höchste Warnstufe ausrief. Am Mittwoch soll der Höhepunkt der Hitzewelle erreicht werden, örtlich mit bis zu 40 Grad.
»Notunterkünfte müssen ganzjährig zugänglich und hitzegerecht ausgestattet sein.«
Elke Ronneberger Diakonie
Die Grünen forderten die Bundesregierung auf, den nationalen Hitzeschutzplan »mit Blick auf klare Zuständigkeiten und eine auskömmliche Finanzierung« weiterzuentwickeln. Sie schlagen zudem 250 zusätzliche Projekte für die Klimaanpassung in Stadt und Land vor, wofür der Bund 650 Millionen Euro bereitstellen müsse, hieß es am Dienstag. Gefordert werden auch Bauvorschriften für mehr Grünflächen in Städten sowie die Verpflichtung für Arbeitgeber, bei Nichteinhaltung von Schutzmaßnahmen ihren Beschäftigten hitzefrei zu geben.
Die Diakonie warnte vor lebensbedrohlichen Folgen extremer Hitze für Wohnungslose und rief Kommunen und Bürger zum gemeinsamen Handeln auf. »Notunterkünfte müssen ganzjährig zugänglich und hitzegerecht ausgestattet sein«, sagte Bundesvorständin Elke Ronneberger. »Kommunen sind gefordert, an zentralen Orten Trinkwasserstellen und schattige Rückzugsorte zu schaffen.«
Laut Umweltbundesamt gab es hierzulande in den Sommern 2023 und 2024 jeweils etwa 3000 hitzebedingte Todesfälle. Kürzlich veröffentlichte die Deutsche Umwelthilfe einen Hitzecheck der 190 Städte des Landes: Danach leben mehr als zwölf Millionen Menschen in mit »Rot« gekennzeichneten Gebieten, die hohe Temperaturen, dichte Versiegelung und zu wenig Grün aufweisen. Mit Agenturen
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