Terroristen-Mangel?

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Verdammt! Wie soll man eine anständige Al-Qaida-Abwehr organisieren, wie Gesetze verschärfen, wenn es keine auch nur halbwegs brauchbaren Terroristen mehr gibt? Da tränkt einer seine Unterhosen mit Sprengstoff und handelt sich nur selbst Brandwunden ein. Andere lassen – videoüberwacht – Koffer mit pfuschigen Zündern stehen. Und dann dieser Typ, der sein eigenes Auto mit Explosivzeugs füllt – und dann zu blöd ist, es am Times Square abzufackeln. Bislang hatten wir ja wenigstens noch den kleinen Knallkopf Breitinger, der so milchbart-militante Videogrüße vom Hindukusch schickte. Aus, vorbei! Die Pakistaner haben angeblich Klein Erik seinem Gott überstellt – und uns damit eine vorzeigbare Gefahr genommen, die immer gut war für Forderungen nach strengerer Bürgerüberwachung und mehr Soldaten im Kriegseinsatz.

Bei allem Spott – natürlich darf man die durch islamisch orientierte Terroristen verbreitete Gefahr weder über- noch unterschätzen. Doch die Europol-Statistik belegt, dass die Anzahl ihrer in der EU aufgedeckten, gescheiterten oder erfolgreichen Terroranschläge seit Jahren drastisch abnimmt. So wie auch die Anzahl der Festnahmen. Zugenommen haben dagegen Anschläge Euro-hausgemachter Art – in Spanien, Italien und in Griechenland. Es gibt Gründe, da Schlimmeres zu befürchten.

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