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Streithähne
Kommentar von Antje Stiebitz zur Islamkonferenz
Der Zentralrat der Muslime wird der zweiten Islamkonferenz am Montag fernbleiben. Hierfür nennt der Verband drei Gründe. Erstens werde »Islamfeindlichkeit« nur als Unterpunkt des großen Themas Extremismus behandelt – aus Sicht des Zentralrats die falsche Schwerpunktsetzung. Zweitens würden Bemühungen, Teile des ausgeschlossenen Islamrats doch noch mit an den Tisch zu holen, abgeblockt. Und drittens werde der Wunsch nach einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Bund, Ländern und muslimischen Organisationen, die einen Plan für die Anerkennung als Religionsgemeinschaft ausarbeiten könnte, abgeschlagen.
Dem Zentralrat wird Eitelkeit vorgeworfen, Innenminister Thomas de Maizière Härte und Arroganz. Grundsätzlich verhindert Sturheit jeden Dialog – die kann man beiden Seiten vorwerfen. In Anbetracht der verhärteten Fronten ist es wohltuend, wenn etwa die islamische Theologin Hamideh Mohagheghi sagt, eine Teilnahme des Zentralrats wäre wünschenswert gewesen und die Meinungsverschiedenheiten hätten innerhalb der Konferenz geklärt werden können.
Warum de Maizière – der eine »praktische« Islamkonferenz fordert – sich ausgerechnet gegen die konkrete Forderung sperrt, die muslimische Gemeinschaft als Körperschaft des öffentlichen Rechts anzuerkennen, ist unverständlich. Die muslimische Gemeinschaft mit anderen Glaubensgemeinschaften gleichzustellen, wäre dringend notwendig.
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